Konversion von einer religiösen Tradition zu einer anderen ist in der Religions- und Missionsgeschichte ein verbreitetes Phänomen. Missionarische Religionen zielen auf solche Konversionen ab und nicht immer verlaufen diese freiwillig. Wer – aus welchen Gründen auch immer – sich individuell oder als Kollektiv einer anderen Religionsgemeinschaft anschließt, behält dennoch unvermeidlich seine frühere religiöse Orientierung als Teil seiner individuellen Biographie bzw. kulturellen Prägung bei und trägt diese in der ein oder anderen Form in die neue Identität mit ein. Neben dieser Form einer diachronen multiplen Religionszugehörigkeit gibt es auch die synchrone Partizipation an unterschiedlichen religiösen Traditionen. Während sie in Asien weit verbreitet war und ist, tritt sie heute zunehmend auch in westlichen Kulturen in Erscheinung. Konversion und multireligiöse Identität bilden somit hoch relevante Bezugspunkte für die theoretischen und praktischen Fragestellungen gegenwärtiger interkultureller Theologie, Religions- und Missionswissenschaft. Das Seminar vermittelt einen Einblick in die hiermit befasste neuere Diskussion.

Die Veranstaltung findet zusammen mit dem Oberseminar im Raum ETH 304 - Universitätsstr. 13-17 - statt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23