In diesem Seminar befassen wir uns in historischer und systematischer Hinsicht anhand von einschlägigen Primärtexten mit zentralen Konzeptionen des Politischen in der Philosophiegeschichte. Bereits in der antiken Philosophie haben Aristoteles und Platon Vorstellungen entwickelt, was den Kern von Politik ausmacht, wie sie sich zur Ethik verhält und wer in einem Staat regieren sollte. In der Neuzeit hat Machiavelli eine sogenannte realistische Konzeption der Politik vorgelegt, die politische Entscheidungen vor dem Hintergrund einer Klugheitslehre und mit Blick auf den Machterhalt eines Herrschers diskutiert. In der Moderne fokussiert die Politische Philosophie nebst Fragen der Legitimität und Moralität von politischer Herrschaft auch das Wechselverhältnis zwischen institutionalisierter Politik und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie die Beziehung zwischen als „privat” und „öffentlich/politisch” konzeptualisierten Sphären. Ein besonders wichtiges Grundmodell ist dabei die Vertragstheorie, die schon Hobbes eingeführt hat und die bis heute vertreten wird – wenn auch in sehr unterschiedlichen Varianten. Wir analysieren die Kontinuitäten und Verschiebungen der philosophischen Theoretisierungen des Politischen und beleuchten die verschiedenen methodischen Ansätze.  Das Seminar setzt die Bereitschaft zur intensiven Lektüre, eine regelmäßige Teilnahme und aktive Beteiligung voraus.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23