Die feministische Wissenschaftsphilosophie entwickelte sich in den 1960er Jahren und ist heute eine facettenreiche und vielfältige Strömung, die sehr unterschiedliche epistemologische, ontologische und wissenschaftspolitische Positionen einschließt. Ihr gemeinsamer Ausgangspunkt ist die unbezweifelbare, signifikante Unterrepräsentation von Frauen in den Wissenschaften, die bis in die heutige Zeit anhält. Vor diesem Hintergrund weisen Vertreter:innen der feministischen Wissenschaftsphilosophie eine vermeintliche Wertfreiheit der Wissenschaft zurück und analysieren, inwiefern unser Verständnis von Wissen(schaft) und von wissenschaftlicher Objektivität durch dieses Missverhältnis geprägt ist. Der damit verbundene Perspektivwechsel hat erhebliche Auswirkungen auf zahlreiche grundlegende Fragen der Wissenschaftsphilosophie.
Anhand ausgewählter Texte vermittelt das Seminar einen Überblick über zentrale Positionen der feministischen Wissenschaftsphilosophie, wobei sowohl die Kritik am Status Quo als auch Vorschläge zur Modifizierung und Erneuerung im Mittelpunkt stehen.
Der Seminarplan mit den Angaben zur Seminarliteratur und zu den Prüfungsmodalitäten wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben.
- Lehrende/r: Eva-Maria Jung