Ein selbstbestimmtes Leben im gewohnten Wohnquartier führen zu können – auch im Alter, bei Pflegebedürftigkeit oder bei anderen Unterstützungsbedarfen – ist der Wunsch des Großteils der Bevölkerung und bestimmt ein lokales Handlungsfeld, das für die Kommune, Wohnungswirtschaft, zivilgesellschaftliche Organisationen und selbstverständlich die (nicht nur älteren) Bürgerinnen und Bürger relevant ist. Es betrifft viele Lebensbereiche wie Versorgung, Wohnen, Freizeit/Gemeinschaft. Zugehörige altengerechte und inklusive Quartiersentwicklung unterscheidet sich von klassischer sozialer Infrastrukturplanung vor allem darin, dass sie alle Aspekte des Lebensalltags in den Blick zu nehmen versucht, sich an den Bedingungen und Möglichkeiten von Sozialräumen orientiert und auf den Grundlagen von Diskurs und Partizipation konkretisiert und umgesetzt wird.

In dem Seminar soll es darum gehen, sich der komplexen Thematik der alten und ggf. altersgerechten Quartiersentwicklung zu widmen, sozialwissenschaftlich-theoretische Erkenntnisse zum Leben im Alter, zur Quartiersforschung und Sozialplanung aufzubereiten, und dabei Grundlagen für eine eigene empirische Analyse von Wohnquartieren in Hinblick auf die altengerechte Gestaltung zu schaffen und diese exemplarisch anzuwenden.


Semester: WiSe 2022/23