In dem Methodenseminar soll es darum gehen, wie Einzelergebnisse verallgemeinert werden können. Damit ist nicht die statistische Verallgemeinerung von Stichproben auf die Grundgesamtheit gemeint, sondern die typisierende Verallgemeinerung von mehreren (vielen) Merkmalen. In der quantitativen Sozialforschung ist ein Verfahren zu Typologisierung die Clusteranalyse. Dabei werden Fälle (Personen in der Befragung, Artikel oder Sendebeiträge in der Inhaltsanalyse, Handlungen oder Personen in der Beobachtung) zu Gruppen zusammengefasst werden in Bezug auf verschiedene Merkmale.

In der qualitativen Forschung ist die Verallgemeinerung von Einzelfällen ebenfalls oft ein Ziel der Analyse, sodass auch hier Typologisierungen vorgenommen werden. Da es hier nicht um die Quantifizierung von Merkmalen geht, sondern um ihre Qualifizierung (als relevant oder nebensächlich), ist es die Aufgabe der qualitativen Analyse herauszufinden, welche Merkmale eines Einzelfalls typisch (für eine zu definierende größere Einheit, also eine Gruppe, ein Netzwerk, eine Organisation, eine Gemeinschaft, eine Subkultur, eine Kultur, eine Gesellschaft) sind und welche eher fallspezifisch sind (also individuell).

Als Materialien verwenden wir sowohl Antworten von Befragten in Leitfadeninterviews (Textmaterial) und standardisierten Befragungen (Zahlenmaterial) als auch Fotos von bestimmten Ereignissen oder Personen (Bildmaterial).

Die Lehrveranstaltung führen Armin Scholl und Julia Steinigeweg gemeinsam durch.

Studienleistung: Übungen zu qualitativen und quantitativen Typologisierungsverfahren

Prüfungsleistung: Hausaufgaben zu qualitativen und quantitativen Typologisierungsverfahren

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23