Regelmäßig stellen vergleichende Bildungsstudien fest, dass insbesondere in Deutschland die soziale Herkunft der Eltern sowie ihr Bildungsgrad auch den Bildungserfolg ihrer Kinder bestimmen (vgl. z.b. PISA). Statt allerdings darüber zu diskutieren, ob die Reproduktion sozialer Schichten durch die Bildungspolitik „überhaupt noch gerecht“ ist, sollte zunächst geklärt werden, was Bildungspolitik überhaupt ist und was die Gründe für diese Reproduktion sind.

Ziel des Standardkurses ist es daher, die politischen und ökonomischen Zwecke von Bildungspolitik zu bestimmen: In welchem Verhältnis stehen eigentlich die unterschiedlichen bildungspolitischen Interessen zueinander? Geht es in der Bildungspolitik primär um Mündigkeit und die Ausbildung eines kritischen Subjektes? Oder stehen umgekehrt Verwertbarkeitslogiken (‚Employability‘) im Zentrum des politischen Interesses? Diese und weitere Fragen sollen am Beispiel deutscher Schul- und Hochschulpolitik sowie vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen (Autoritarismus, Ökonomisierung etc.) erörtert und diskutiert werden.

Studienleistung

  • regelmäßige, aktive Teilnahme
  • max. 20-min. wiss. Vortrag, der deutlich über die Reproduktion der Pflichtlektüre hinaus geht

 

Prüfungsleistung

  • Die Prüfungsleistung wird durch eine 90-minütige Abschlussklausur am Freitag, den 27. Januar 2023 erbracht.

 

Einführende Literatur

Rieger-Ladich, Markus (2019): Bildungstheorien zur Einführung. Hamburg.

Hepp, Gerd F. (2011): Bildungspolitik in Deutschland. Eine Einführung. Wiesbaden.

Huisken, Freerk (2016): Erziehung im Kapitalismus. Von den Grundlügen der Pädagogik und dem unbestreitbaren Nutzen der bürgerlichen Lehranstalten. Hamburg.

 

Learnweb

Die Pflichtlektüre wird in einem Learnweb-Kurs zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird das Learnweb genutzt, um Präsentationsfolien, Handouts und weitere aktuelle bzw. thematisch passende Materialien zur Verfügung zu stellen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2022/23