In einer Stellungnahme anlässlich des Erscheinens des Buches „Die Juden in der Sowjetunion“ von Alexander Solschenizyn schrieb 2003 der Publizist Dmitrij Bykov: „Die Juden sind nicht die Zerstörer für alle Völker, sondern ausschließlich für die, die ihr eigene Geschichte nicht selbst machen wollen. Denkt selbst nach: Die Revolution, längst fällig, und doch nicht erfolgt - wir. Die Konterrevolution, das heißt der Grosse Terror - wir in Umkehrung. Die Atom­bombe, die Wasserstoffbombe, ... das Autorenlied, der Filmprojektor und sogar die patriotische Lyrik – alles wir. Wer brachte die russische Lyrik vorwärts und modernisierte die Prosa? Auch wir wieder dagegen; wie oft noch! Pasternak, Mandel’stam, Brodskij, Aksenov ... Warum unterstützte der Jude Berezovskij El’cin und Putin, und warum entlarvte sie der Jude Senderovic?!“ Gegenstand der Übung soll die wechselvolle Geschichte der jüdischen Bevölkerung in der Sowjetunion sein, immer begleitet von mehr oder weniger antisemitischen Unterstellungen, wie sie der zitierte Autor provokant als eine Notwendigkeit der Geschichte Russlands präsentiert.

 

In der Übung werden russische Quellen und Darstellungen auszugsweise gelesen und übersetzt, soweit Teilnehmer über Russischkenntnisse verfügen. Soweit diese Teilnehmer in der Übung funktionale Sprachkenntnisse gem. Stu­dienord­nung nachweisen wollen, sind Grundkenntnisse des Russischen (nicht nur des Alphabets) erforderlich.

 

Allen anderen Teilnehmern ohne entsprechende Sprachkenntnisse steht unabhängig davon die Möglichkeit eines allgemeinen Leistungsnachweises offen

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022