Bildende Künstler haben sich zu allen Zeiten selbst zum Objekt ihrer Beobachtung und Darstellung gemacht. In der Renaissance kommt es jedoch zur Ausbildung einer eigenen Spezies des autonomen Künstlerselbstbildnisses. Die Gründe hierfür sind vielfältiger Art und hängen nicht nur mit einer Intensivierung des Naturstudiums und einer entsprechend realistischen, Wiedererkennbarkeit gewährleistenden Darstellungsweise zusammen. Auch ein verändertes Rollenverständnis sowie ein de facto zu beobachtender Wandel des sozialen Status des Künstlers sind hierfür zu benennen, von den grundlegenden Wandlungen des Welt- und Menschenbildes ganz zu schweigen, die mit dem Aufkommen des Humanismus einhergingen. Im Seminar werden ausgewählte Beispiele von europäischen Künstlerselbstportraits des 15.-18. Jhs. in unterschiedlichen Bildmedien behandelt. Dabei soll den verschiedenen Funktionen von Selbstbildnissen und den durch sie konditionierten Darstellungsformen ein besonderes Augenmerk geschenkt werden.
Voraussetzungen für den Erwerb von Leistungsnachweisen: Im Proseminar besteht Anwesenheitspflicht (vgl. die betr. Modulbeschreibungen). Leistungsnachweise werden auf der Grundlage von schriftlich verfassten Referaten (Hausarbeit als Prüfungsleistung plus Vortrag als Studienleistung) vergeben. Die Textfassung ist bis spätestens Freitag, den 5. 8. 2022, einzureichen.
Hinweise zur Voranmeldung, Vorbesprechung, Zeitpunkt der Referatsvergabe: Die Vergabe der Referatsthemen erfolgt in der ersten Sitzung, doch können nach Rücksprache mit dem Seminarleiter auch vorab Themen zur Bearbeitung in den Semesterferien übernommen werden.
Ort: Hörsaal DPL 23.102 (ggf. WWU-Zoom)
Zeit: Dienstags, 12-14 Uhr
Beginn: 5. April 2022
- Lehrende/r: Thomas Weigel