Es gehörte im Bereich des Sachkundeunterrichts lange zu den zentralen Thesen, dass für Grundschüler*innen historische Lerngegenstände und vor allem Konzepte historischen Denkens nur schwer zugänglich sind. Unstrittig ist jedoch, dass Grundschüler*innen sich für Geschichte interessieren, über Vorstellungen und Konzepte verfügen, die auch über den Primarstufenbereich hinaus historisches Lernen beeinflussen. Die Rekonstruktion von Schülervorstellungen und damit verbundener Vorwissenskonzepte ist daher grundlegend für die Planung und Strukturierung historischer Lehr- und Lernprozesse.

Das Seminar bietet Einblicke in die historischen Denkstrukturen von Grundschülern vor Beginn des regulären Geschichtsunterrichts. Im Seminar werden ausgehend von geschichtsdidaktischen Forschungsstand Methoden und Studien zum Geschichtsbewusstsein und zu Schülervorstellungen analysiert, Methoden der Rekonstruktion von Schülervorstellungen erschlossen und Untersuchungsmaterialien diskutiert, um auf dieser Grundlage unterrichtspragmatische Überlegungen zu entwickeln. Sollte im SS ein Zugang zu den Schulen möglich sein, können kleinere empirische Erhebungen von den Seminarteilnehmer*innen durchgeführt werden.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022