Der 2016 verstorbene Münsteraner Soziologe Hans-Jürgen Krysmanski, versuchte in den letzten zwei De-kaden seines Lebens eine Forschungsdisziplin in Deutschland zu etablieren, die ihre Wurzeln und akademi-sche Heimat vor allem in den USA hat: die Machtstrukturforschung (engl. Power Structure Research). Machstrukturforschung geht ihm zufolge „der Tatsache der ungleichen Verteilung jener Ressourcen nach, die Macht verleihen (Reichtum, politische Ämter, Kontrolle der Massenmedien) und fragt nach der Rolle formeller und informeller Netzwerke, durch die Macht konzentriert und institutionalisiert wird“ (Krysmanski 2016: 10). Seinen Fokus richtete er entlang seines Modells des „Geldmachtkomplexes“ (Krysmanski 2012) dabei zunehmend auf das „schwarze Loch“ der Sozialforschung: die Geldelite der Weltgesellschaft bzw. die Superreichen und Milliardäre (Krysmanski 2015). Im Seminar werden wir diese relativ kleine Sozialgruppe auf der Grundlage von Befunden der Reichtums- und Vermögensforschung sowie Eliten- und Machtstrukturforschung studieren. Wie lässt sie sich quantita-tiv einkreisen? Wie ist Superreichtum global verteilt? Zugleich werden wir uns aber auch qualitativ mit Le-bensstilen, Konsummustern, den politischen Netzwerken, medialen Repräsentationen und der Psychologie des Superreichtums auseinandersetzen. Literatur

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022