In der Übung wird das Klosterleben von Frauen des 16. Jahrhunderts in den Blick genommen. Anhand von Quellentexten wird nachgegangen, wie sich die Reformation auf eine über Jahrhunderte alte Lebensweise auswirkte.
Visitationsprotokolle und sog. Jungfrauen-Ordnungen geben einen Einblick, wie die reformatorische Kritik am klösterlichen Leben von landesherrlicher oder städtischer Seite aufgenommen wurde und das Leben von Nonnen neu-ordnete.
Ein Schwerpunkt der Übung wird auf Frauenklöster in Westfalen liegen: Wir werden uns bspw. mit der Klostergeschichte St. Walburgis in Soest beschäftigen, aber auch mit der Dechantin des Marienstift in Herford Anna von Quernheim (1520-1590), die erste bekannte Liederdichterin Westfalens und anhand von Briefen weitere Frauen des 16. Jahrhunderts kennenlernen.

Neben dem thematischen Schwerpunkt gewährt die Übung einen Einblick in grundlegende Fragestellungen der Reformationszeit und führt in Aufbau und Sprache verschiedener Quellengattungen und Handschriftenkunde ein.


Semester: SoSe 2022