Über den Islam und Muslim*innen wird in verschiedenen Medienangeboten überwiegend ereigniszentriert und in einem gewalt- und konflikthaften Kontext berichtet. Die These vom Feindbild Islam sei, so resümiert Kai Hafez, „mit den Methoden der empirischen Sozialforschung hinreichend belegt” (Hafez 2013, S. 347). Vor dem Hintergrund dieser Ausgangssituation beschäftigen wir uns im Seminar aus verschiedenen Perspektiven mit der Bedeutung von Medienkommunikation in Zusammenhang mit dem Islam.

 

Thematisiert werden etwa Repräsentationen von Muslim*innen und dem Islam im Journalismus, Rezeptionsweisen und Folgen der Islamberichterstattung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie spezifische Themenfelder und Diskurse (etwa das Kopftuch als Unterdrückungssymbol oder die Mediendynamik der Mohammed-Karikaturen-Krise). Ferner analysieren wir speziell die ambivalente Rolle von Sozialen Medien in diesem Kontext. So bieten Soziale Medien einerseits einen Kommunikationsraum für den interkulturellen Austausch sowie für anerkennende Sichtbarkeit von Muslim*innen. Andererseits erleben Muslim*innen in Sozialen Medien hasserfüllte Anfeindungen in Form rassistischer Kommentare und dogmatische Islamkritiker*innen wie auch radikale Muslim*innen können dort ihre extremistischen Ansichten verbreiten.

 

 

Leistungsnachweis:

Von den Teilnehmer*innen wird neben aktiver Mitarbeit und vorbereitender Lektüre die Durchführung einer Sitzungsgestaltung oder einer Textdiskussion gefordert. 

 

Prüfungsleistung: Hausarbeit 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022