Es ist schon lange bekannt: Die Reformation war nicht nur eine kirchengeschichtliche und politische Zäsur, sie war auch ein Medienereignis, eigentlich das erste Massenmedienereignis überhaupt. Die Durchsetzung der Reformation und die Etablierung des Buchdrucks sind nicht voneinander zu trennen. Dabei entwickelten sich aus den Debatten und Polemiken der Reformation auch neue Typen von Druckschriften, die eine große Verbreitung fanden. In der Übung werden wir eine Reise in diese Zeit unternehmen, indem wir uns mit einer Palette solcher Schriften auseinandersetzen. Wir werden die Medien kennenlernen, von der Bibelübersetzung bis zum Einblattdruck, und wenn wir schon mal dabei sind, werden wir die Texte auch lesen und uns mit ein paar typischen Themen konfrontieren lassen, von der theologischen Reflexion bis zur reformatorischen Hate Speech. Es wird sich allerdings nicht vermeiden lassen, daß wir dabei mit einem uns heute etwas fremd gewordenen Deutsch und auch mit einer uns heute fremden Schrift auseinandersetzen müssen. Das ist eben auch Teil des Übungseffekts.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022