In den vergangenen anderthalb Jahrzehnten ist die Globalgeschichte zu einem viel diskutierten und einflussreichen Paradigma in der geschichtswissenschaftlichen Forschung avanciert. Auch wenn sie die klassische Nationalgeschichtsschreibung in vielerlei Hinsicht herausfordert, schließen sich die beiden Herangehensweisen keinesfalls aus. Angefangen mit der 2017 erschienenen „Histoire mondiale de la France“, um die sich auch in der französischen Öffentlichkeit eine teils harsche Auseinandersetzung entzündete, sind in den vergangenen Jahren zahlreiche solcher „Globalgeschichten einer Nation“ erschienen, nicht zuletzt 2020 der Band „Deutschland. Globalgeschichte einer Nation“.
In der Übung werden wir uns zunächst mit dem Aufstieg der Globalgeschichte und ihren Prämissen beschäftigen sowie die Frage diskutieren, wie dieser Ansatz sich zur „Nationalgeschichte“ verhält. Daran anschließend werden wir unterschiedliche „Globalgeschichten“ von Nationen näher betrachten. Dabei geht es sowohl um den Aufbau, die Autor*innenschaft und ausgewählte Beiträge der Bände als auch die damit verbundenen Diskussionen in- und außerhalb der Fachöffentlichkeiten.
- Lehrende/r: Silke Mende