Da sprachliche Heterogenität gesellschaftliche Realität ist, sollte der Fremdsprachenunterricht zielgerichtet auf den bereits vorhandenen individuellen Sprachenrepertoires der Lernenden aufbauen. Um als Lehrkraft der schulischen und lebensweltlichen Mehrsprachigkeit angemessenen zu begegnen, sollten mehrsprachigkeitsdidaktische Verfahren den kompetenzorientierten Spanischunterricht somit durchgängig begleiten und monolinguale Verfahren sukzessive ablösen. Dies stellt Fremdsprachenlehrkräfte vor Herausforderungen, welche sich in zentralen Fragestellungen zusammenfassen lassen: Was genau ist unter dem Begriff „mehrsprachige und plurikulturelle Kompetenz“ zu verstehen? Welche Methoden, Ansätze und Materialien gibt es, um Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer im Einklang mit der Zielsprache zu fördern? Wie können mehrsprachigkeitsdidaktische Ansätze in Anbetracht der umfangreichen Curricula effektiv in den Unterricht integriert und mit den verschiedenen Kompetenzbereichen verbunden werden? Welche bildungspolitischen Vorgaben im Bereich Mehrsprachigkeit sind bei der Aufgabenkonstruktion und Unterrichtsplanung zu berücksichtigen?

Um sich diesen Fragen anzunehmen und diese zielgerichtet zu reflektieren, soll das Seminar, aufbauend auf der fachdidaktischen Einführungsvorlesung, einen Überblick über die Begriffe „Mehrsprachigkeit“, „Kompetenz“, „Mehrsprachigkeitsdidaktik“, „Kompetenzorientierung“ sowie bildungspolitische Vorgaben im Bereich mehrsprachiger und plurikultureller Kompetenz geben, um anschließend aufzuzeigen, wie mit ausgewählten Ansätzen und Methoden der Mehrsprachigkeitsdidaktik sowie mittels Reflexion sprachliche Heterogenität im Einklang mit funktional kommunikativer Kompetenz, interkultureller kommunikativer Kompetenz, Text- und Medienkompetenz, Sprachlernkompetenz sowie Sprachbewusstheit gefördert werden kann. Um dies zu veranschaulichen und für die spätere Unterrichtspraxis nutzbar zu machen, sollen im Anschluss mehrsprachige Aufgabenformate gesichtet und konzipiert sowie ausgewählte Materialen, Texte und Methoden erprobt und analysiert werden. Zudem sollen mit Hilfe des Referenzrahmens für Plurale Ansätze zu Sprachen und Kulturen mehrsprachige Unterrichtsstunden ausgestaltet und im Seminarkontext mittels spezifischer Impulse reflektiert und diskutiert werden.

Hinweis: Für einen optimalen Lernertrag ist die schriftliche Bearbeitung wöchentlicher Reflexionsimpulse unabdingbar.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022