Fotografien erwecken den Eindruck der Unabhängigkeit vom menschlichen Eingriff, sie vermitteln „eine zwangsläufige Mechanik von Optik und Chemie“ (Werner Faulstich). Nicht erst Digitalfotografie und Bildbearbeitung zeigen, dass diese Vorstellung ein Trugschluss ist: Auch historische Fotografien bewegen sich zwischen den Polen von Kunst und Dokumentation, was die Beurteilung ihres Quellenwerts durch Historiker:innen erschwert und ganz neue Herausforderungen für die Quellenkritik bedeutet. Nichtsdestotrotz sind Fotografien eine wichtige Quellengruppe innerhalb des visual turn der Kulturwissenschaften.
Neben der Geschichte der Fotografie soll der thematische Schwerpunkt der Lehrveranstaltung auf verschiedenen Kategorien historischer Fotografie wie Kriegsfotografie, Familien- und Porträtfotografie, Arbeiter- und Industriefotografie, Heimat- und ethnologischer Fotografie sowie Bildmanipulation liegen. Die Erschließung von Fotografien in Datenbanken wird ebenso behandelt wie der besondere Umgang mit diesen Quellen.
- Lehrende/r: Lena Krull