Die Rede des Paulus von der Rechtfertigung des Menschen vor Gott aus Glauben (z.B. Röm 1,16f.) ist ein Grundsatz reformatorischer Theologie und Lehrbildung. Paulus selbst hat sie insbesondere in seinen Schreiben an die Gemeinden in Galatien, Rom und Philippi geprägt. Das HS geht der Frage nach, wie dieses „Theologoumenon“ semantisch und grammatisch konstruiert ist, in welcher rhetorischen und pragmatischen Funktion es in den genannten Briefen zum Einsatz kommt, was wir über seinen traditionsgeschichtlichen Hintergrund in Erfahrung bringen können (Konzept des „Glaubens“) und welches hermeneutische Potential ihm in der gegenwärtigen exegetischen und theologischen Diskussion zukommen kann. Exegetische, theologische und hermeneutische Fragen werden – jeweils ausgehend von der konkreten historisch-kritischen Arbeit an den relevanten Paulustexten – in den einzelnen Sitzungen des HS erörtert.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022