John Dewey (1859-1952) ist zweifellos einer der wichtigsten und einflussreichsten amerikanischen Philosophen des 20. Jahrhunderts. Er war ein äußerst produktiver Denker, der alle wichtigen Bereiche der Philosophie grundlegend erneuerte und somit ein Werk von großer Bedeutung hinterließ. In diesem spielt das Thema Religion aus zwei Gründen eine wichtige Rolle. Der erste ist biografischer Natur: Er wurde streng christlich erzogen, wovon er sich später distanzierte, was ihm jedoch ein starkes Interesse an moralischen und gesellschaftlichen Fragen vermittelte. Der zweite ist philosophischer Natur: 1934 veröffentlichte Dewey den Band A Common Faith (Ein allgemeiner Glaube), in dem er sich nicht nur ausdrücklich mit dem Problem des „Religiösen“ auseinandersetzte, das er vom Phänomen „Religion“ unterschied, sondern auch eine wirkungsvolle Synthese der zentralen Themen seiner Philosophie lieferte: Die Frage des Naturalismus, das Verhältnis von Fakten und Werten, die Konzeption der Demokratie.

Ziel des Seminars ist die Lektüre von Deweys Text und die gemeinsame Diskussion seiner Hauptthemen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022