Antiultramontanismus, Antiklerikalismus, Kirchenfeindlichkeit und Antijesuitismus waren seit der Französischen Revolution Phänomene von wachsender säkularer Bedeutung. Zugleich ist auch der Katholizismus ein Produkt religionspolitischer Bewegungen und gezielter Strategien seit dem frühen 19. Jahrhundert, als er eine radikale Umgestaltung erfuhr, indem er sich gen Rom ausrichtete, papstfrömmiger wurde, sich ultramontanisierte und uniformierte, sich aber auch gegen den transnationalen Antiultramontanismus und Antiklerikalismus zu wehren hatte. Diese komplexen Zusammenhänge werden in diesem Seminar diskutiert und auf begriffs- wie ideen- und sozialgeschichtlicher Ebene vertieft. Das Buch von Lisa Dittrich sollte in der ersten Sitzung gelesen sein, damit wir rasch in die Diskussion einsteigen können.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022