Wie geht man mit historischen Originalquellen um und was macht man mit ihnen im digitalen Zeitalter? (Kirchen)historisches Arbeiten im 21. Jahrhundert setzt nicht nur weitreichende Kompetenzen im Umgang mit historischen Originalquellen voraus, sondern verlangt immer mehr den Einsatz der Methoden der Digital Humanities. Dieses spannende Forschungsfeld steht im Fokus des Hauptseminars. Die Veranstaltung versteht sich sowohl als Einführung in die klassische Archivarbeit als auch in die Praxis des digitalen Edierens. Das historische „Kerngeschäft“ der Erschließung und Interpretation von Quellen, vor allem in ihrer authentischen Originalgestalt, ist anspruchsvoll und schwierig. Zeitbedingte Textgattungen, Schrift und Sprache stellen Herausforderungen dar, die Forschende beim Gang ins Archiv erwarten. Den ersten Teil des Hauptseminars wird die Einführung in die Erschließung und Interpretation kirchenhistorischer Originalquellen einnehmen. Unter fachkundiger Anleitung können sich die Teilnehmenden in der Lektüre alter Handschriften und in der Durchsicht alter Aktenbestände üben. Berücksichtigt werden Archivalien von der Frühen Neuzeit bis zum 20. Jahrhundert. Im zweiten Teil des Hauptseminars wird es um die Frage gehen, wie digitale Formate und Tools im Rahmen der Digital Humanities heute die historische Forschung bereichern und verändern. Zu einzelnen Sitzungen sind zudem Vertreter*innen aus dem Archivwesen und digitalen Editionsprojekten eingeladen, die über ihre Arbeit und ihre Projekte berichten werden.

Die Veranstaltung ist für interessierte Studierende der theologischen Master-/Magisterstudiengänge (Magister Theologiae; Master of Education; Master CKG) sowie für Doktorand*innen konzipiert. Studierenden, die eine auf Archivmaterial basierende Master-/Magisterarbeit oder Promotion planen, bietet sie eine fundierte Einführung in die Arbeit im Archiv und die Nutzung digitaler Ressourcen. Im Rahmen der PO 17 kann das Seminar auch als Veranstaltung im Modul VM 15 („Spezialisierung II: Praxisfeld Wissenschaft und Forschung“) und im Rahmen des neuen theologischen Promotionsstudiengangs (Promotionsordnung 2017) als Veranstaltung im Modul 2 „Professionalisierung“ gewählt werden.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022