Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts beschränkte sich der Tourismus im Ostalpenraum weitgehend auf die Beherbung von Reisenden, die vor allem Durchreisende waren oder die allenfalls die Städte und Kurorte aufsuchten. Erst seit der Mitte des Jahrhunderts entstand in Deutschland und den Ländern der Habsburgermonarchie eine zunächst bürgerliche alpine Bewegung, die sich in der Gründung des Österreichischen und Deutschen Alpenvereins manifestierte und deren - freilich nicht primäres Ziel es war, die Bereisung der Alpen zu erleichtern. Die Erschießung der Gebirgsregionen durch Hütten- und Wegebau un nicht zuletzt auch durch die kartographische Aneignung ging einher mit einem Ausbau der touristischen Infrastruktur in den Tälern, der durch den Eisenbahnbau zusätzliche Impulse erhielt, sowie mit einer allmählich einsetzenden und sich rasch beschleunigenden touristischen Inszenierung durch lokale bzw. regionale Vereine und Entscheidungsträger.

In der Lektüreübung soll die Entstehung und Entwicklung der touristischen Infrastruktur ebenso untersucht werden wie die sich wandelnde gegenseitige Wahrnehmung von EInheimischen und Fremden. Darüber hnaus wird der Blick auf die Herausbildung touristischer Images gerichtet.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022