Inhaltlicher Schwerpunkt:

Haben die Engel ausgedient? Engel- und Dämonenwelten beschäftigen zwar immer wieder die menschliche Phantasie. Man kann auch nicht sagen, dass die Engel unbeliebt geworden seien. Eher ist das Gegenteil zu beobachten. Aber in unseren Theologien kommen sie kaum vor. Dabei haben sie in der biblischen Überlieferung eine bedeutende Rolle gespielt und sich auch in der dogmatischen Tradition in Gestalt der Engellehre („Angelologie“) der Aufmerksamkeit erfreut. Daran möchte das Seminar anknüpfen und klären, was von den Engeln (und am Rande auch den Dämonen) zu halten sei, welche Wirklichkeit sich hinter ihnen verbirgt und welche Aspekte des Handelns Gottes durch die Präsenz von Engeln ausgesagt werden könnten.

In dem Seminar werden dogmatische Texte über die Engel von der alten Kirche an (Augustinus, Diogenes Areopagita), übers Mittelalter (Thomas von Aquin), die Reformationszeit (Luther), die Neuzeit (Schleiermacher) bis hin ins 20. Jahrhundert (Karl Barth und dessen Rezeption der biblischen Rede von den Engeln) und die Gegenwart studiert. Dabei soll deutlich werden, welche bedeutsame Rolle die Engel (und Dämonen) in der Konstruktion der sozialen und religiösen Welt in vormodernen Zeiten spielten und wie die dabei artikulierente theologische Thematik in der Moderne variiert wurde. Die einzelnen Texte werden über Learnweb zur Verfügung gestellt. Erwartet wird die Übernahme eines Referats.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022