Die wissenschaftliche Neugier gehört zu den wesentlichen Antreibern der europäischen Expansion in der Frühen Neuzeit. Die Erkundung der natürlichen Welt diente diesem Streben nach Wissen, bald aber auch dem Nutzbar-Machen der Neuentdeckungen. Botanische Gärten und Herbrarien dienten als Speicher des Wissens, Korrespondenzen und Abhandlungen waren Medien des Wissenskommunikation. Mit der Entdeckung exotischer Pflanzen in weit entfernten Weltregionen stellten sich Fragen nach der Identifikation, also nach Zusammenhängen und Verwandtschaften über lokale Kontexte hinaus. Erkundung und Systematisierung gingen also Hand in Hand, und stellten die Produktion von botanischem Wissen auf neue Grundlagen. Die Übung vollzieht diesen Prozess nach und reflektiert neue Modi der Wissensproduktion.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022