Entremeses sind fester Bestandteil des Theaters des Siglo de Oro: kurze, oft sketchhafte Zwischenspiele, die keinen Bezug zur eigentlichen Haupthandlung haben und sich größter Beliebtheit erfreuen. Es handelt sich um eine Gattung, die trotz ihrer untergeordneten Funktion im Theater so attraktiv ist, dass sich auch die „großen” Autoren wie z.B. Calderón de la Barca oder eben Cervantes mit ihr befassen. Überwiegend in Prosa verfasst, eröffnen die komischen Stücke des „Meisters” durchaus gesellschaftskritische Perspektiven, die es auszuloten gilt. Manche der entremeses kann man auch als komisches Gegenstück zu den cervantinischen Novellen lesen, so dass sich die Herstellung intertextueller Bezüge anbietet. Die Zahl der entremeses ist begrenzt (es sind nur acht), so dass die Studierenden am Ende des Semesters die gesamte Produktion des Autors im Bereich der Gattung überblicken.

Das Proseminar wird, mit Ausnahme der literaturtheoretischen Sitzungen, überwiegend in spanischer Sprache stattfinden. Die gründliche vorbereitende Lektüre der einzelnen Texte zur jeweiligen Sitzung wird erwartet.

Teilnahmevoraussetzungen sind die bestandene Einführung in die Literaturwissenschaft sowie die Absolvierung der beiden Module des Learnweb-Kurses der ULB zur Literaturrecherche (https://www.ulb.uni-muenster.de/ulb-tutor/webquest/romanistik/index.html). Beides muss spätestens zur dritten Sitzung nachgewiesen werden. Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt in der ersten Sitzung.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022