Obwohl Kaiser Iulian (361-363) nur kurze Zeit an der Spitze des Imperium Romanum stand, haben seine Person wie seine Herrschaft auf Zeitgenossen und Nachwelt eine außergewöhnliche Wirkung ausgeübt, die sich auch in einer kaum überschaubaren Masse wissenschaftlicher Abhandlungen und literarischer Darstellungen äußert. Insbesondere seine Versuche, das von der Konstantinischen Dynastie geförderte Christentum aus Staat und Gesellschaft zurückzudrängen und die heidnischen Traditionen neu zu beleben, fanden dabei stets besondere Aufmerksamkeit. Neben den philosophischen und religiösen Ansichten Iulians sowie seinem Bemühen um die Restaurierung der paganen Kulte sollen aber auch dessen innere Reformen und seine außenpolitischen Initiativen zur Sicherung der Reichsgrenzen diskutiert werden, um auf diese Weise ein umfassendes Bild eines der umstrittensten wie faszinierendsten römischen Kaisers zu gewinnen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022