Einer aristotelischen Unterscheidung zufolge kann man zwischen Weisheit im engeren theoretischen Sinn (sophia) und Weisheit im Sinne praktischer Weisheit bzw. praktischer Klugheit (phronesis) unterscheiden. Während theoretische Weisheit auf Vernunft, Wissen und wahre Überzeugungen abzielt, besteht das Ziel der praktischen Weisheit im Erreichen des Guten bzw. dem Führen eines guten Lebens. In den vergangenen Jahren hat eine ganze Reihe von Philosophinnen und Philosophen im Zusammenhang mit Fragen des guten Lebens dem Phänomen der Weisheit wieder eine zentrale Rolle zugewiesen. Von Interesse ist dabei nicht nur, worin der Stellenwert von Weisheit für das gute Leben besteht und welche Fähigkeiten oder Tugenden eine weise Lebensführung voraussetzt, sondern auch die Frage, ob Weisheit als ein Wissen oder als eine Lebenskunst rekonstruiert werden sollte, die wir, wenn überhaupt, erst durch Erfahrung erreichen können. Diesen und ähnlichen Fragen soll im Seminar anhand von Beiträgen aus der gegenwärtigen philosophischen Forschung genauer nachgegangen werden.
Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgestellt.
- Lehrende/r: Nadine Mooren