Angesichts der steigenden Präsenz rechtspopulistischer Bewegungen und vermehrter Ausbrüche rassistischer Gewalt in Deutschland, in Europa und in der Welt, die jeweils auf historische Konzepte essentialisierter Ungleichheit zurückgreifen, um Forderungen nach ethnischer Homogenität zu erheben, wird das Master-Hauptseminar eine Globalgeschichte des Rassismus erarbeiten. Anhand der Achsen Wissen, Gewalt und Geschlecht zeigen wir auf, in welchen Formen sich Rassismus in globalem Kontext herausbildete, transformierte, radikalisierte und zur alltäglichen Praxis wurde. Dabei stehen die Betroffenen und Opfer rassistischer Ideologie und Gewalt besonders im Fokus der Analyse.

Dies erlaubt uns zum einen eine präzise Positionsbestimmung des Nationalsozialismus als zentralem Bestandteil der deutschen Zeitgeschichte – gerade im Vergleich mit anderen rassistischen Gewaltregimen und Gewaltpraxen des 20. Jahrhunderts. Zum anderen legen wir offen, in welchen Etappen der Rassismus im langen 20. Jahrhundert zur global wirksamen Legitimationsideologie von Ungleichheit avancieren konnte.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022