Die Philosophie der normalen Sprache (engl. Ordinary Language Philosophy) wurde in den 1930er Jahren als Gegenprogramm zur Philosophie der idealen Sprache (engl. Ideal Language Philosophy) in England begründet und beeinflusst bis heute maßgeblich die sprachanalytische Philosophie.

Mit der Philosophie der idealen Sprache, die Anfang des 20. Jahrhunderts im Logischen Positivismus vorherrschend war, wurde die Konstruktion idealer Wissenschaftssprachen angestrebt, die Aufschluss über die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke geben sollten. Unsere Alltagssprache wurde in diesem Zusammenhang als defizitär und irreführend angesehen. Vertreter:innen der Philosophie der normalen Sprache weisen diese Vorstellung zurück und plädieren für eine Rückbeziehung auf die Alltagssprache und den Common Sense als primäre und zuverlässige Quellen zur Analyse sprachlicher Ausdrücke.

In diesem Seminar steht die intensive Lektüre und Diskussion einiger ausgewählter Texte der Philosophie der normalen Sprache aus den wichtigsten beiden Schulen, der Cambridge School (Wittgenstein u.a.) und der Oxford School (Ryle, Austin, u.a.) im Mittelpunkt.

 

Der Seminarplan mit der Literaturliste und den Anforderungen für Studien- und Prüfungsleistungen wird in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022