In diesem Spätdialog Platons werden unter dem Vorwand der Suche nach der Definition des Sophisten ontologische, sprachphilosophische und erkenntnistheoretische Thesen entwickelt, die zu den wichtigsten und wirkungsmächtigsten der platonischen Philosophie zählen. Der Kern der Problematik ist die Natur des Seienden in ihrer scheinbar widersprüchlichen Beziehung zum Nicht-Seienden. Aus dieser vom Parmenides geerbten ontologischen Schwierigkeit folgen Fragen über die Natur des Wahren und des Falschen wie auch über die Möglichkeit Wahres vom Falschen in der Erkenntnis zu trennen und dementsprechend über den Wahrheitswert der Aussagen.

Im Seminar werden wir uns der Lektüre des Dialogs widmen, vor allem werden wir uns auf den „ontologischen Teil” (236c9-259e7) konzentrieren. Kenntnisse der platonischen Philosophie und der altgriechischen Sprache sind willkommen, aber nicht erforderlich.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022