Der Politikbegriff hat im Zuge vielfacher epistemologischer Wenden neue Qualität gewonnen. Denn ohne die vielen Nuancierungen, Verzweigungen und Vernetzungen mit anderen, zuvor oft gesondert gedachten Forschungsfeldern, kommt auch die politische Geschichte nicht mehr aus. Dabei ist es fast schon aus der Mode gekommen, genuin politische Sachverhalte ins Zentrum der Beobachtung zu stellen: die Organisation staatlichen Handelns und die dafür notwendigen Prozesse von Ausdifferenzierung und Institutionalisierung politischer Macht, das politische System also und die ihm zu Grunde liegenden empirischen Ordnungen. Hier setzt das Hauptseminar an, in dem das weite Feld politischer Organisationen in der griechischen Antike ausgemessen wird. Der Seminarplan orientiert sich an zwei investigativen Achsen: erstens, verschiedene historische Fallstudien, und zweitens, systematische Querschnitte durch bestehende Ordnungs- und Organisationsmuster. Beide Achsen werden in der Diskussion der Kern- und Rahmenprinzipien politischen Handelns im antiken Griechenland zusammengeführt.  

 

Lernziele: Sachkenntnis des Seminarstoffs; Entwicklung des wissenschaftlichen Arbeitens in der Alten Geschichte; akademisches Schreiben und Rede- bzw. Vortragskompetenzen; kritisches, transhistorisches Denken und analytische Fähigkeiten (Fortgeschrittene).

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2022