„Paul ist ein Esel.“

„Katja hat Marc das Herz gebrochen.“

 

In unserem alltäglichen Sprachgebrauch verwenden wir eine Vielzahl an Metaphern. Wir wenden Wörter aus einem Bereich auf einen anderen an – und aus irgendeinem Grund versteht unser Gegenüber in der Regel mühelos, dass wir diese Worte im neuen Bereich nicht ganz wörtlich meinen. Wir wollen damit eben nicht sagen, dass Paul tatsächlich vier Beine und graues Fell hat, und auch nicht, dass Katja Marcs Blut pumpendes Organ in zwei oder mehr Teile zerteilt hat. Doch wie funktioniert das? Wieso bedeuten Metaphern das, was sie bedeuten? Und wie kommt diese metaphorische Bedeutung einer Äußerung, z.B. dass Paul stur und dickköpfig ist, zustande?

 

Im Rahmen dieses Seminars wollen wir uns mit verschiedenen Antwortversuchen auf diese Fragen – vorrangig aus der analytischen Sprachphilosophie, aber auch aus anderen Disziplinen wie etwa der Psycholinguistik - auseinandersetzen und diese mit philosophischen Mitteln untersuchen. Hierzu dient zum einen die vorbereitende intensive Lektüre der entsprechenden Texte in deutscher als auch englischer Sprache, sowie der Austausch über das Gelesene miteinander in den Seminarsitzungen. Zum anderen setzen sich die Teilnehmer:innen des Seminars auch schriftlich mit den so erarbeiteten Theorien und dem Problemfeld „Metapher“ auseinander, sowohl durch kleinere Schreibaufträge innerhalb der Sitzungen, als auch durch entsprechende Aufgaben zwischen den Sitzungen.

Ziel des Seminars ist es, dass alle Seminarteilnehmer:innen einen Überblick über klassische und neuere Metaphertheorien gewinnen und einüben, auch selbst begründet Stellung zu beziehen, um sich so kritisch mit den Positionen und Argumenten aus der Literatur auseinanderzusetzen.

Der Aufbau und Inhalt des Seminars werden in der ersten Sitzung vorgestellt. Die Seminartexte werden über das Learnweb bereitgestellt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2022