In der direkten Demokratie Athens im 5. und 4. Jh. v.Chr. gab es keine Parteien, kein gewähltes Parlament und keine Regierung im heutigen Sinne. Die Entscheidungen wurden in dieser ersten ausdifferenzierten Demokratie der Weltgeschichte vielmehr in der Volksversammlung getroffen, zu der alle erwachsenen, männlichen Vollbürger Zugang hatten.
Das Hauptseminar hat die politische Kommunikation in einer Polis zum Gegenstand, die seit den kleisthenischen Reformen den Weg einer strikten Trennung von politischem und sozialem System ging. Dabei werden wir nicht nur die verschiedenen Institutionen und die gesellschaftliche Gliederung betrachten, vielmehr werden auch konkrete Fallbeispiele öffentlicher Willensbildung mit ihren Mechanismen und Dynamiken analysiert. Thema sind zudem die spezifischen Ausprägungen des eng mit der demokratischen Ordnung verwobenen kulturellen Lebens. Nicht zu vernachlässigen ist ferner die aggressive Machtpolitik Athens in dieser Zeit, getragen von der Volksversammlung, welche die Demokratie in vielerlei Hinsicht beeinflusste und überhaupt erst ermöglichte.
- Lehrende/r: Christoph Michels