Von einer „verordneten Finsternis” (A. Bühler) im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I hin zur hochspezialisierten akademischen Teildisziplin: Der Sprung vom Mittelalterbild der Schulzeit in die Hörsäle der Universität scheint ein gewaltiger. Daher gilt es zunächst, eine gemeinsame Wissensbasis zu erarbeiten: Die Vorlesung wird einen Überblick über die grundlegenden Ereignisabläufe, Entwicklungsstränge und Strukturen vom 5. bis zum 15. Jahrhundert mit Schwerpunkt auf dem römisch-deutschen Reichsgebiet geben. Anhand ausgewählter Gegenstandsbereiche soll die perspektivische Vielfalt der Mittelalterforschung vorgestellt werden. Im steten Rückgriff auf die Quellen als Grundlage historischer Erkenntnis gilt es, Methoden, Positionen und Probleme eines Zugriffs auf vergangene Wirklichkeitshorizonte zu erörtern. Auf diesem Wege wird die Vorlesung weniger ein einheitliches Portrait der Epoche Mittelalter zeichnen als vielmehr ein Panorama der spannenden Vielgestalt ihrer Erkundung entfalten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22