Die Geschichte des Hellenismus stellt ohne Zweifel eine der abwechslungs- und ereignisreichsten, aber auch blutigsten Epochen des Altertums dar: Die Eroberungszüge Alexanders des Großen schufen im Ergebnis nach der Übergangsphase der Diadochenzeit eine neue griechische Welt, die im Osten bis ins heutige Afghanistan reichte und deren machtpolitisch dominante Organisationsform die hellenistischen Großreiche der Antigoniden, Seleukiden und Ptolemäer (später auch der Attaliden) darstellten. Zugleich erlebten die griechischen Bundesstaaten im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. eine Blütezeit und ging die griechische Polis keineswegs auf dem Schlachtfeld von Chaironeia zugrunde, sondern bildete weiterhin die Basiseinheit der politischen Organisation in der griechischen Staatenwelt. Die militärischen Erfolge Roms brachten dann spätestens seit der Schlacht von Pydna und dem Tag von Eleusis im Jahre 168 v. Chr. erneut einschneidende Veränderungen mit sich, die schließlich in der Provinzialisierung Griechenlands im späten Hellenismus mündeten.

All diese ereignisgeschichtlichen Entwicklungen und machtpolitischen Strukturen sollen in der Vorlesung in den Blick genommen werden. Sie bilden gleichsam den Hintergrund für die zu fokussierenden kulturgeschichtlichen Entwicklungen der Epoche: Der Hellenismus ist auch das Zeitalter bahnbrechender technologischer Innvotationen, er kannte zahlreiche neue Feste und Agone und sah wichtige Neuerungen auf den Gebieten von Wirtschaft, Religion und Philosophie.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2021/22