Seit einigen Jahren ist die „Krise der Demokratie“ in aller Munde. Die nach dem Ende des Kalten Krieges kurzzeitig bestehende Hoffnung auf einen globalen Siegeszug der Demokratie ist längst verflogen. Zwar haben sich demokratische Institutionen formal fast überall auf der Welt durchgesetzt, welche Geltungskraft sie real besitzen, variiert jedoch stark. Neben aufstrebenden Autokratien wie China ist eine große Gruppe von Regimen entstanden, die sich „in der Grauzone“ zwischen Demokratie und Autokratie befinden. Zudem finden heute zwar noch immer in einer Vielzahl von Staaten Transformationsprozesse statt, allerdings sehr häufig nicht als Demokratisierung, sondern als (Re-)Autokratisierung. Angesichts dieser Entwicklungen sogar in für konsolidiert gehaltenen Demokratien wird zuweilen von einer neuen autokratischen Gegenwelle gesprochen.

 

Dieses Seminar verfolgt zwei Ziele: Einerseits bietet der Kurs eine Einführung in die Transformationsforschung und vermittelt unter anderem, nach welchen Modellen sich politische Demokratisierungs- und Autokratisierungsprozesse systematisieren lassen und wie Demokratisierungsgrade überhaupt messbar gemacht werden können. Wir werden aktuelle Entwicklungen und die These eines „authoritarian backlash“ diskutieren. Andererseits sollen anhand dieses Themengebiets Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt werden. Der Kurs richtet sich deshalb vor allem an Studierende der ersten Fachsemester bzw. an Studierende, die ihre Kenntnisse im wissenschaftlichen Arbeiten auffrischen möchten. Gemeinsam werden wir Forschungsfragen entwickeln und besprechen, wie diese in eigenen Hausarbeiten mit politikwissenschaftlichen Methoden bearbeitet werden können.

 

 

Studienleistung: Exposé für eine Hausarbeit

Prüfungsleistung: Hausarbeit

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22