Mit der Unterwerfung Mittel- und Unteritaliens und der Bewährung des italischen Bundesgenossensystems im Pyrrhoskrieg hatte der römische Staat im frühen 3. Jahrhundert v. Chr. die Voraussetzung geschaffen, künftig auch außerhalb Italiens eine expansive Politik zu betreiben. An dem Hilfegesuch einer sizilischen Söldnergemeinde entzündete sich 264 der Konflikt mit der westphönizischen Metropole Karthago, der Rom sukzessive den Besitz Siziliens und Iberiens sowie schließlich die völlige Eliminierung Karthagos als politische Konkurrentin im westlichen Mittelmeerraum brachte. Es war kaum ein Zufall, dass der republikanische Staat sich unmittelbar nach dem Sieg im Hannibalischen Krieg der ersten hellenistischen Großmacht Makedonien zuwandte, dessen König Philipp V. mit Hannibal im Bündnis gestanden hatte. Auch im Osten sollte sich die römische Erfolgsserie fortsetzen, so dass der Historiker Polybios rückblickend feststellen konnte, Rom habe in kaum mehr als einem halben Jahrhundert die Weltherrschaft errungen und die bis dahin voneinander unabhängigen Geschichtsabläufe in Ost und West zu einem Strang zusammengeführt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22