Inhaltliche Schwerpunkte:

"Der Begriff Angst" zählt zu den berühmtesten und anspruchsvollsten Werken des dänischen Existenzphilosophen Søren Kierkegaard. Er selbst beschreibt es als "eine einfache psychologisch-hinweisende Überlegung in Bezug auf das dogmatische Problem der Erbsünde."

Entgegen dem bescheidenen Anklang dieser Worte bietet Kierkegaard in "Der Begriff Angst" eine komplexe Interpretation der christlichen Erbsündenlehre. Hierbei steht der Prozess der Menschwerdung im Zentrum, bei dem angesichts des Problems der Sünde stets die reale Möglichkeit des Scheiterns bedacht werden muss.

Diesem Thema entsprechend regt der Text zu einer existenziellen Lektüre an. Eingängige Metaphern und eine teils vehemente Sprache verstärken diesen Leseeindruck. An mancher Stelle wirken die von Kierkegaard eingeschlagenen Denkwege jedoch auch brüchig und führen in irritierende Exkurse oder schwierige Passagen, die nur durch eine sehr aufmerksame und ruhige Lektüre zu bewältigen sind. Das Ziel dieses Proseminars liegt dementsprechend nicht nur in der thematischen Arbeit, sondern auch darin, methodisch den Umgang mit schwierigen Texten einzuüben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22