Hegel beschäftigt sich in den „Grundlinien der Philosophie des Rechts“ nicht bloß mit rechtsphilosophischen Fragen im engeren Sinn, sondern auch mit ethischen, moralischen und gesellschaftheoretischen Fragen. Die Auseinandersetzung mit diesem Meisterwerk von 1821 kann daher als Einführung in seine Praktische Philosophie insgesamt angelegt werden. Das Ziel des Seminars besteht in zweierlei: Zum einen soll hier eines der wichtigsten Werke der Philosophiegeschichte kennengelernt werden. Gleichzeitig sollen durch die Arbeit an Hegels Text grundlegende philosophische Kompetenzen vermittelt werden. Die Auswahl der Textpassagen ist von der Absicht geleitet, Hegels Grundbegriffe zum Gegenstand zu machen, damit auf dieser Basis seine Positionen zu zentralen Fragen der praktischen Philosophie erkannt und kritisch diskutiert werden können.
Folgenden Aspekten des Werks schenken wir besondere Aufmerksamkeit: 1. dem eigentümlichen Charakter der praktischen Philosophie Hegels: Aus dem Begriff der Freiheit werden sämtliche zentralen Institutionen einer Gemeinschaft in ihrem Zusammenhang entwickelt. 2. Hegels Abhandlung des Eigentumsrechts. 3. Hegels Verständnis des Verhältnisses zwischen universeller Moralität und konkreter Sittlichkeit. 4. Hegels Verständnis des Verhältnisses zwischen Individuum und Staat.
- Lehrende/r: Amir Mohseni