Das Hauptseminar befasst sich mit der Rezeption der Kunst aus der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und dem Wandel dieser Rezeption, wobei der Fokus auf der Zeit nach 1989 liegt. Im Zentrum des Projekts steht die Untersuchung von Ausstellungen unter der Fragestellung, inwiefern Ausstellungen Debatten anstoßen, leiten und verändern. Wie wurde und wird die Kunst aus der SBZ/DDR in DDR und BRD, dann später im wiedervereinigten Deutschland und global rezipiert? Welche Rolle spielte diese Rezeption im Prozess der Wiedervereinigung und wie kam es zum deutsch-deutschen Bilderstreit im Kontext der Ausstellung „Aufstieg und Fall der Moderne“ 1999 in Weimar? Ein besonderes Interesse gilt dem Umgang mit explizit als ‚politisch‘ verstandener Kunst, in erster Linie dem Sozialistischen Realismus. Wie wurden und werden Teile des Kunstgeschehens – in einigen Fällen rückblickend – (wieder-)eingeordnet, zur Gegenkultur stilisiert und möglicherweise auch zu einer widerständischen Kunst idealisiert? Darüber hinaus wird der heutige denkmalpflegerische Umgang mit diesem Erbe thematisiert, also wie etwa die Kunst am Bau bewahrt werden soll. Berührt werden dabei Debatten um die Deutungshoheit über die (Kunst-)Geschichte sowie Fragen nach dem theoretischen und praktischen sowie ethisch ‚korrekten‘ Umgang mit kulturellem Erbe. Wir werden unter anderem der Frage nachgehen: Kann und sollte die ideologisch aufgeladene und instrumentalisierte Kunst heute ausgestellt werden und wenn ja wie?

Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Voraussetzung für den Leistungsnachweis sind die regelmäßige Teilnahme, die Präsentation eines Referats und die Einreichung einer schriftlichen Hausarbeit. Ein Thesenpapier ist eine Woche vor der Referatspräsentation einzureichen.

Hinweise zur Voranmeldung, Vorbesprechung, Zeitpunkt der Referatsvergabe: Einführung und Vergabe der Referate am 12.10.2021.

Datum der ersten Veranstaltung: 12.10.2021

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22