„Von Organisation(en) zu sprechen ist missverständlich weil zweideutig. Der Begriff wird sowohl zur Bezeichnung des Prozesses Organisieren als auch als dessen Resultat, als Organisiertsein bzw. Organisiertheit sozialen Handelns, verwandt“ (Mensching 2008, S. 15). Organisation heißt deswegen letztlich auch Gestaltung. Organisationale Handlungspraktiken können dabei formelle als auch informelle Praktiken umschreiben und berühren das Organisationsleben bzw. die Organisationskultur. Im organisationalen Alltag stehen diese Handlungspraktiken jedoch oftmals in wechselseitiger Beziehung zueinanderstehen, wenn es darum geht, Arbeitsanforderungen und gesellschaftspolitische Herausforderungen (wie bspw. Nachhaltigkeit, Diversität oder Gleichstellung) zielorientiert zu bewältigen. Im Seminar behandeln wir Organisationen unter Spannung, die zwischen formellen und informellen Handlungspraktiken changieren (müssen). Nach einer Einführung in grundlegende Organisationstheorien wird es zunächst darum gehen, Chancen und Grenzen formeller und informeller Handlungspraktiken zu begreifen. Am Beispiel verschiedener Organisationstypen wie bspw. Schule, Hochschule, Polizei und Militär werden formelle und informelle Handlungspraktiken in spezifischen organisationalen Kontexten direkt verortet. So wird ein vielschichtiger Einblick in organisationale Praktiken geboten, die mit Zwang und Flexibilität, die tagtäglichen Herausforderung das Organisieren von Organisationen meistern.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22