Ort: LWL-Medienzentrum für Westfalen und Akademie Franz Hitze Haus
Beginn: Do., 21.10.2020, LWL-Medienzentrum für Westfalen, Fürstenbergstr. 14
Anmeldung erforderlich: markus.koester@uni-muenster.de
„Indem die Bischöfe dem Krieg kein eindeutiges ‚Nein‘ entgegenstellten, sondern die meisten von ihnen den Willen zum Durchhalten stärkten, machten sie sich mitschuldig am Krieg.” Mit diesem bemerkenswerten Satz bekannte sich die Deutsche Bischofskonferenz 2020 zu einer Mitverantwortung der katholischen Kirche am Vernichtungskrieg des „Dritten Reiches”. Die Aussage überrascht, war doch das Selbstbild des deutschen Katholizismus lange von der Vorstellung geprägt, ein Hort des Widerstands gewesen zu sein. Das galt umso mehr für Westfalen, wo Münsters Bischof von Galen 1941 durch seinen öffentlichen Protest gegen Klostersturm und Euthanasie zum Symbol kirchlicher Widerständigkeit gegen die Verbrechen des NS-Regimes wurde.
Die Übung wird sowohl die komplexe Haltung der Bischöfe zum Krieg analysieren als auch die generelle Rolle des deutschen Katholizismus im NS-Staat, speziell im Westfalen der Jahre 1939 bis 1945. Ein weiterer Schwerpunkt soll auf dem gesellschaftlichen (z.B. durch Rolf Hochhuths Theaterstück „Der Stellvertreter”) und innerkirchlichen Diskurs nach 1945 über das Verhältnis der katholischen Kirche zum Nationalsozialismus liegen.
Nach zwei Vorbereitungsterminen wird der Hauptteil der Veranstaltung ein Blockseminar vom 3.-5. Dezember 2021 in der Akademie Franz-Hitze-Haus sein. Für Räumlichkeiten und Verpflegung sowie zusätzliche externe Referenten wird seitens des Franz Hitze Hauses ein Kostenbeitrag von 38 € p.P. erhoben.
- Lehrende/r: Markus Köster