Ist Jesus der Messias? – Diese Frage war nicht nur von aktueller Brisanz zur Zeit des historischen Jesus oder in der Alten Kirche, vielmehr entzünden sich auch heute Debatten und Meinungsverschiedenheiten an ihr. Während wir Christen fast schon selbstverständlich und oft unreflektiert das Bekenntnis zu Jesus als dem „Christos” aussprechen, wird die Messianität Jesu im Judentum strikt abgelehnt. Nicht zuletzt erschwert die Frage nach dem jesuanischen Selbstverständnis den Umgang mit den Zeugnissen der ersten drei Evangelien. Damals wie heute bewegen sich Messiasvorstellungen immer im Spannungsfeld von Erwartung und Erfüllung.

Zielsetzung des Modulkursus ist es, die zahlreichen Aussagen über Jesus als Messias in den Synoptischen Evangelien zu sichten. Dabei sind u.a. Themenkomplexe wie die alttestamentlichen Wurzeln der Messiaserwartung, der Pluralismus messianischer Vorstellungen in frühjüdischer und neutestamentlicher Zeit, Jesus als Christos, Jesu Konfrontation mit messianischen Erwartungen, Messiaserwartung und Eschatologie sowie die Umdeutung der Messianität Jesu in der nachösterlichen Perspektive Inhalte des Seminars. Von großem und aktuellem Interesse für einen interreligiösen Dialog ist dabei auch der Messias-Glaube im Judentum.

 Im Modulkurs wird sich in unterschiedlichen Formaten (Vorlesungseinheiten, Seminarinhalte, Lektüre, Übungseinheiten) der Messianität Jesu im Zeugnis des Neuen Testaments angenähert werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22