Karl der Große gehört zweifelsfrei zu den wirkmächtigsten Herrschern des europäischen Mittelalters. Er erneuerte das westliche Kaisertum und erschuf ein Reich, das von den Pyrenäen bis zur Elbe reichte. Ein zeitgenössischer Lyriker rühmte ihn in einem panegyrischen Gedicht als Vater Europas. Als solcher blieb er im Mittelalter und weit darüber hinaus eine sinnstiftende Identifikationsfigur; insbesondere in Deutschland und Frankreich. Karl der Große, so der einhellige Tenor, habe die Herausbildung und Selbstfindung des Kontinents nachhaltig beeinflusst, zudem sein Name nicht nur für militärische Expansion steht, sondern auch mit Begriffen wie der karolingischen Renaissance verbunden ist. So ist heute der Aachener Karlspreis nach ihm benannt; eine Auszeichnung, die an Personen verliehen wird, die sich um die Einigung Europas verdient gemacht haben.

In dieser Übung sollen Quellen besprochen werden, die das Leben und Wirken des fränkischen Königs und römischen Kaisers beleuchten. Im Zentrum stehen hierbei die Karlsvita seines Vertrauten und Weggefährten Einhard sowie die Admonitio Generalis, die einigen als politisches Vermächtnis Karls des Großen gilt. Bei diesen beiden Werken handelt es sich um Quellen, die in keinem Seminar zu den Karolingern oder Karl dem Großen fehlen. Und dennoch fehlt oftmals die Zeit, diese in ihrer Gänze zu erörtern. Die Übung soll hierzu die Gelegenheit schaffen. Ergänzt werden diese beiden Leitquellen durch weitere Quellentexte, etwa um Auszüge aus den Reichsannalen, um das Bild abzurunden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2021/22