‚Klimawandel‘ bezeichnet den bis dato tiefgreifendsten Transformationsprozesses, der von der Menschheit ausgelöst ist und der in einem nicht abschätzbaren Maß auf das Erdsystem rückkoppelt. Geologen haben daher das neue Erdzeitalter des ‚Anthropozäns‘ ausgerufen. Dieser Prozess könnte das planetarische Habitat als existentielle Grundlage (nicht nur) der Menschen in hohem Maß gefährden. Auch sind die ökologischen und sozialen Folgen dieses Prozesses geographisch sehr ungleich verteilt, weshalb Papst Franziskus in seiner Enzyklika „Laudato si‘“ (2015) einen Dialog über die Art und Weise fordert, wie wir für das gemeinsame Haus Sorge tragen und die Zukunft unseres irdischen Habitats gestalten können.

Dieses Seminar will das Thema ‚Klimawandel und seine Folgen‘ in einer schöpfungstheologischen Perspektive reflektieren: Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Klimakrise für die Schöpfungstheologie und welche Bedeutung hätte eine solche die Klimafolgen reflektierende Theologie für die Herausforderung einer ‚schöpfungsökologischen Transformation‘. Schöpfung darf als ein von Gott offenbarter Raum verstanden werden, in dem seine Schöpfermacht als Ausdrucks-Raum für die Geschöpfe wirksam wird. Ein hermeneutischer Schlüssel dafür könnte lauten: „Ich drücke mich selbst aus, indem ich die Welt zum Ausdruck bringe; ich erkunde meine eigene Sakralität, in dem ich die der Welt zu entschlüsseln suche“ (Paul Ricoeur; zit. n. Laudato si‘ Nr. 85).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2021/22