Seit einigen Jahren haben Begriffe wie „Fake News“ und „Bullshit“ Hochkonjunktur, nicht zuletzt angesichts des immer schnelleren und globaleren Zugriffs auf (vermeintliche) Informationen durch die digitalen Medien. Wie können diese Phänomene aus erkenntnistheoretischer Perspektive angemessen beschrieben werden? Warum sind Menschen so anfällig für sie? Und inwiefern können sie gezielt bekämpft werden? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Seminars.
Während der Begriff „Fake News“ relativ jung ist, führte Harry Frankfurt den Begriff „Bullshit“ in einem Essay bereits 1986 in die Philosophie ein. Frankfurt argumentiert dafür, dass sich diejenigen, die Bullshit verbreiten, in einem wesentlichen Punkt von Lügnern unterschieden: Sie behaupten nicht bewusst Unwahrheiten, sondern verhalten sich gegenüber der Wahrheit indifferent, d.h. es ist ihnen gleichgültig, ob das, was sie sagen, wahr oder falsch ist.
Neben Frankfurts Theorie werden im Seminar ausgewählte Beiträge der aktuellen Debatte um Fake News rekonstruiert und kritisch diskutiert. Hierbei spielt unter anderem die Frage eine bedeutende Rolle, in welcher Beziehung die beiden Phänomene zueinander stehen.
Ein detaillierter Seminarplan mit Informationen zur Seminarliteratur und zu den Anforderungen für Studien- und Prüfungsleistungen wird in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben.
- Lehrende/r: Eva-Maria Jung