Das Seminar beschäftigt sich zunächst mit den Grundlagen des abweichenden Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen und geht hierzu auf die Klassifikation, die Ursachen, die Entwicklung und den Verlauf psychischer Störungen ein. Altersspezifischen Entwicklungsrisiken und -abweichungen in der frühen Kindheit, im Kindergarten- und Grundschul- sowie im Jugendalter wird hierbei eine besondere Bedeutung zugemessen. Im Bereich der Diagnostik wird die Feststellung und Bewertung von Entwicklungsabweichungen und psychosozialen Belastungen skizziert (ICD-10 bzw. DSM V). Großen Raum nimmt anschließend die Darstellung von verschiedenen Entwicklungsstörungen, d.h. von Störungen des Verhaltens und der Emotionen (Angst, Depressionen usw.) sowie von Suchterkrankungen und somatoformen Störungen ein. Neben der Beschreibung der Störung werden Erklärungskonzepte und Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt. Im letzten Teil des Seminars werden wichtige Anwendungsbereiche und Therapieansätze erörtert. Neben Methoden und Konzepten sowie den rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen stehen vor allem die praktischen Nutzungsmöglichkeiten präventiver Maßnahmen im Fokus. Diese reichen von den psychischen Störungen im Kindes-, Jugend- und jungen Erwachsenenalter über Ess-, Angst- und posttraumatische Belastungsstö-rungen, Depression, Suizid und bipolare, affektive sowie schizophrene und andere psychotische Störun-gen, Alkohol-, Drogen- und Nikotinabhängigkeit. Unter anderem wird hier auf die Prävention psychischer Störungen durch die Änderung sozialer Rahmenbedingungen eingegangen (das Konzept der sog. „Gesunden Schule”). Eine schriftl. Präsentation (Referat mit schriftl. Ausarbeitung) durch die Studierenden ist möglich und erwünscht.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021