Textilien gehören zum primären Kulturgut der Menschen – zeit-, raum- und kulturübergreifend. Über ihren praktischen Nutzen hinaus dienen sie als Schmuck, Standesausdruck, zeigen religiöse Gesinnung oder drücken den herrschenden Zeitgeist aus.
Vor diesem Hintergrund sind sie ein Spiegelbild der kulturellen Realität und dies gilt im Besonderen für das spätantike bis frühislamische Ägypten. Während man in der übrigen antiken Welt Textilien, da aus vergänglichen organischen Materialien hergestellt, weitgehend vergeblich sucht und sich statt dessen auf Sekundärquellen – Text und Bild – stützen muss, verdanken wir den günstigen klimatischen Verhältnissen in Ägypten eine außerordentliche Fülle an Originalfunden.
Diese Funde vermitteln uns nicht nur ein anschauliches Bild der Bekleidung und der Ausstattungstextilien, sondern die Motivvielfalt ist Ausdruck der bewegten politischen und kulturellen Geschichte des Landes. Sie sind von dieser Warte aus Quellen für das Mit- und Gegeneinander unterschiedlicher gesellschaftlicher (sowohl religiöser als auch politischer) Gruppierungen.
Ziel der Veranstaltung ist es, nicht nur einen Überblick über die Themenvielfalt der Textilien zu bieten, sondern vor allem auch die Grundlagen ikonographischen Arbeitens zu vermitteln und zu vertiefen.
- Lehrende/r: Suzana Hodak