„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord.” Mit diesen berühmten Worten beginnt Camus’ Der Mythos des Sisyphos, das als sein erstes philosophisches Werk gilt. In ihm versucht Camus aufzuzeigen, dass der Selbstmord aus dem Absurden (d.i. – vereinfachend gesagt – die Sinnlosigkeit der Existenz) keinesfalls folgt, sondern dass das Leben es sehr wohl wert ist, gelebt zu werden. Sein Plädoyer für ein Leben im Absurden gehört zu dem Lebensbejahendsten, was die Existenzphilosophie meiner Ansicht nach zu bieten hat. Eine wichtige Säule des Lebens im Absurden – die Revolte – wird in seinem zweiten philosophischen Werk vertiefend behandelt: in Der Mensch in der Revolte. Während Camus im ersten Buch (wiederum vereinfachend gesagt) ein Selbstmordverbot zu begründen versuchte, versucht er im zweiten, dieses Verbot auszuweiten und ein generelles Mordverbot abzuleiten. Wir werden Auszüge aus beiden Werken besprechen, dabei aber auch nicht unberücksichtigt lassen, dass Camus’ Philosophie Einzug gehalten hat in seine Romane (insbesondere in Der Fremde und Die Pest). |
- Lehrende/r: Timo Dresenkamp