Die Reformation war ein Schlüsselereignis am Beginn der Frühen Neuzeit – und die Beschäftigung mit ihr ist zugleich ein Schlüssel zum Verständnis dieser Epoche, ihrer Strukturen und Konflikte. Die Reformation steht z.B. für die vormoderne Verzahnungen von Religion und Politik, sie bietet einen Einblick in die religiösen Vorstellungen, Sorgen und Nöte der Menschen am Beginn des 16. Jahrhunderts. An ihr wird deutlich, dass Luthers Botschaften, um die wir uns eingehend kümmern werden, ohne die damals neuen Medien (Buchdruck) eine viel geringere (oder vielleicht keine?) Resonanz gefunden hätten. Die Verhandlung der Reformation auf den Reichstagen gibt einen Einblick in die Verfahrenspraxis dieser Ständeversammlung, ihre Rezeption in der ländlichen Gesellschaft setzte wiederum Energien frei, die im Bauernkrieg mündeten. Zugleich öffneten sich zahlreiche Städte der reformatorischen Botschaften. Die Reformation beschäftigte das Alte Reich in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Die auf dem Reichstag von 1530 vorgelegte Confessio Augustana markierte einen Endpunkt der frühen Reformation, bei auch das Seminar enden wird, um so intensiver dann aber die 'langen' 1520er Jahre in den Blick zu nehmen. Kurzum: Wir wollen dieses Schlüsselereignis im Seminar vor allem anhand der genannten Beispiele nachvollziehen und damit zugleich einen Zugang zum Studium der neueren Geschichte gewinnen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021