Islamfeindliche Positionen, Einstellungen und Vorurteile prägen in den vergangenen Jahren das gesellschaftliche Klima in Deutschland wesentlich mit. Doch negative Islambilder lassen sich in der europäischen Geschichte noch deutlich weiter zurückverfolgen – die Warnungen vor einer „Islamisierung Europas“ sind fast so alt wie der Islam selbst. Das Seminar beginnt daher mit einem Rückblick auf die ersten Begegnungen von „Abendland“ und „islamischer Welt“ im frühen Mittelalter. Über prägende Ereignisse und Phasen wie „al Andalus“ und „Reconquista“, die „Türkenkriege“, die Islamische Revolution 1979 und den 11. September 2001 nähern wir uns der Jetztzeit an. Wir analysieren massenmediale Darstellungen von Islam und Muslim_innen, werten Ergebnisse der Meinungsforschung aus und setzen das „Feindbild Islam“ in politischen Parteien und Bewegungen sowie antimuslimische Gewalttaten und Terrorakte damit in Bezug. Wir definieren und diskutieren Begriffe und analytische Konzepte wie Islamkritik, Islamfeindlichkeit, Islamophobie und antimuslimischer Rassismus. Dabei gehen wir auch auf wissenschaftliche Vergleiche von Islamfeindlichkeit und Antisemitismus ein. Zudem wollen wir uns mit Gemeinsamkeiten in islamfeindlichen und islamistischen Islamauslegungen befassen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2021